Bei strahlendem Sonnenschein legen wir von Stora Ekön ab. Unser Ziel für heute ist Karön. Doch dafür müssen wir uns erst einmal von der Steinpier abfieren und die Leine wieder aus der Heckboje ziehen. Um keine Meilen zu verschenken, setzen wir direkt im Anschluss die Segel.
Auf dem Weg segeln wir an zwei weiteren Schären vorbei, die wir in unserem Hafenführer entdeckt haben: Funkön und Harön. Sie scheinen beliebt zu sein. Auf beiden sitzen schwedische Paare auf ihren Klappstühlen, die mit dem Motorboot hergefahren sind. Jetzt, wo in Schweden die Schule wieder begonnen hat, sind viele Ältere unterwegs, die das Leben in vollen Zügen genießen.
Vor der kleinen Steinpier von Funkön liegen zwei tückische Steine und es scheint auch recht flach zu werden. Die Betonpier von Harön sieht aber gut aus und so nehmen wir sie mit auf die Liste von möglichen Zielen für die Rückfahrt.
Karön kann man von Osten oder Westen anlaufen. Von Westen führt ein schmaler Sund durch die Schären. Im vergangenen Jahr waren sich die Schweden unsicher, ob wir mit unserem Tiefgang durchkommen. Deshalb haben wir diese Passage ausgelassen. In unserem neuen Hafenführer steht, dass derjenige dort mit 1,75m Tiefgang durchfahren konnte. Und bei Navionics ist als maximaler Tiefgang 1,60 m angegeben. Für Carsten steht also fest, dass wir in diesem Jahr auch durch den Stekösundet fahren. Sollten wir nicht aufsetzen, schulde ich ihm ein Eis in Karlskrona. Damit kann ich gut leben.
Die Einfahrt in den Sund ist eng, uns trennen nur 13 Meter vom Ufer. Wunderschön und wirklich beeindruckend! An Steuerbord voraus entdecken wir etwas auf den Steinen. Schnell holen wir das Fernglas und sehen, dass es Seehunde sind, die sich dort sonnen. Als wir näher kommen und schließlich an ihnen vorbei fahren, schauen sie uns nur neugierig an. Nach den letzten drei Untiefentonnen ist die Passage geschafft. Und wir sind nicht aufgesetzt. Carsten kann sich auf sein Eis in Karlskrona freuen!
Am Gästesteg von Karön liegt kein einziges Boot. Wir machen längsseits fest und entschließen uns, direkt eine kleine Wanderung über die Schäre zu unternehmen. Es ist immer noch sehr warm und Carsten ist fest entschlossen, heute ein Bad in der Ostsee zu nehmen. An der kleinen Badestelle ist heute Nachmittag nichts los, obwohl die Schweden gefühlt bei jeder Temperatur baden gehen. Am Boot wurde uns 21,4°C Grad als Wassertemperatur angezeigt. Bei der kleinen Abkühlung muss Carsten aber feststellen, dass es doch einen Unterschied gibt zwischen der angezeigten oberflächlichen Wassertemperatur und der Badetemperatur.
Gegen Abend legen noch zwei ältere Schweden mit ihrem Segelboot an und geben uns einen Geheimtipp: wir sollen unbedingt noch einmal auf Harö festmachen!